Um die Wundheilung zu gewährleisten oder zu beschleunigen, werden größere Wunden chirurgisch verschlossen. Der behandelnde Arzt entscheidet sich für einen geeigneten Wundverschluss je nach Gewebe, Größe und Stelle der Wunde.
Mit chirurgischem Nahtmaterial, d.h. einer chirurgischen Nadel und Faden, werden Wunden auf klassische Art verschlossen. Man differenziert dabei zwischen Fäden, die resorbierbar und nicht resorbierbar – entweder müssen die Fäden nach dem Heilungsprozess entfernt werden oder sie lösen sich im Verlauf der Wundheilung selbstständig auf. Beim Nahtmaterial unterscheidet man u.a. monofile, pseudo-monofile oder multifile Fäden.
Da unterschiedliche Wunden auch dementsprechend unterschiedliche Voraussetzungen und Anforderungen an die Wundverschlussmethode mit sich bringen, gibt es Alternativen zum klassischen Verschluss mitteln Naht. Statt chirurgischem Nahtmaterial kann der Arzt auch auf alternative Arten für einen Wundverschluss zurückgreifen, z.B. werden Wunden, die eine gewisse Länge überschreiten und sich nicht in einem Sichtbereich des Körpers befinden, d.h. kein kosmetischer Anspruch berücksichtigt werden muss, geklammert. Das Hautklammergerät verschließt die Wunde mit Klammern binnen kürzester Zeit.
Wundnahtstreifen sind bei kleineren, oberflächlichen Wunden die Lösung erster Wahl. Nähen der Wunde ist so nicht nötig, da die Wundnahtstreifen den sicheren und hygienischen Verschluss ermöglichen. Die Wundränder werden durch die Verschlussstreifen locker an- oder aufeinanderliegend fixiert und können nach Heilungsprozess abgezogen werden. Diese Methode ist in den meisten Fällen schmerzfrei und erspart den Patient*innen eine klassische Naht.
Eine ebenfalls schmerzfreie Alternative zum klassischen Wundverschluss ist der Hautkleber oder Gewebekleber. Dieser kann ohne zusätzlichen Eingriff und ohne Narkose durchgeführt werden und wird vor allem für die Behandlung bei Kindern gern gewählt. Die Hautkleber enthalten i.d.R. antibakterielle Substanzen, die zusätzlichen Schutz vor Infektionen gewährleisten.
Nach (größeren) operativen Eingriffen, kommt in der Regel eine Wunddrainage zum Einsatz, mit welcher der vorübergehende Abfluss von Körperflüssigkeiten wie Blut und Wundsekret bewirkt werden soll und somit die initiale Wundheilung gefördert werden soll. Drainagesysteme ermöglichen die therapeutische Ableitung von Körperflüssigkeiten.