Organspende-Ausweis Ja oder Nein?

2023 sind die Organspende-Zahlen in Deutschland wieder gestiegen. Bis Oktober haben im diesem Jahr 788 Menschen Organe nach dem Tod gespendet. Das sind 11 % mehr als im Vorjahr. 

  • Von Januar und Oktober wurden 2381 Organe entnommen. welche über Eurotransplant bereitgestellt und anschließend in Deutschland oder im Ausland transplantiert wurden. Im Vorjahr waren es etwa 200 Organe weniger.
  • Transplantiert wurden in Deutschland bis Oktober 2480 Organe. Im Vergleichszeitraum 2022 waren es 2294 Transplantationen. 
  • Die Organspende-Zahlen kompensierten damit nach Angaben der DSO in den vergangenen zehn Monaten den Rückgang von 2022 zwar wieder, bewegen sich aber immer noch "auf niedrigem Niveau". Aktuell liegen die Zahlen bei den Werten von 2018.

"Diese Zahlen sollten aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass gerade in Deutschland immer noch ein eklatanter Mangel an Spenderorganen herrscht", so der Medizinische Vorstand der DSO, Axel Rahmel, vor Journalisten in Würzburg. Angesichts von rund 8500 schwer kranken Patienten auf den Wartelisten "können, dürfen und wollen wir uns mit dem erreichten Niveau nicht abfinden". Es müsse jede weitere Möglichkeit geprüft werden, um Prozesse etwa in den Krankenhäusern zu optimieren.

"Jedes einzelne Organ zählt und kann Menschenleben retten", sagte Rahmel.

Von den insgesamt 2821 gemeldeten potenziellen Organspenden im Zeitraum von Januar bis Oktober 2023 konnte demnach nur ein Drittel realisiert werden. Rund die Hälfte der nicht erfolgten Spenden scheiterte an einer fehlenden Zustimmung. In lediglich 35 Prozent der Fälle war der mündliche oder schriftliche Wille des Verstorbenen entscheidend. Eine schriftliche Willensbekundung lag nur bei 15 Prozent der möglichen Organspenden vor.

https://www.gesundheit.de/news/organspendezahlen-in-den-ersten-zehn-monaten-gestiegen-id216082/