Besser Urlaub machen

Wir freuen uns auf den Sommerurlaub, jedoch schnell ist er wieder vorbei. Die Erholung dauert nicht lange an. Anstatt die freie Zeit zu genießen, ist man in Gedanken noch bei den unerledigten Stapel Arbeit und kann sich nicht so recht entspannen. Kommt man wieder heim, heißt es auspacken, Wäsche waschen, einkaufen. „Dann sind die meisten Menschen schon wieder auf demselben Stressniveau wie vor dem Urlaub", sagt Hannes Zacher, Professor für Arbeits- und Organisationspsychologie von der Universität Leipzig.
Insbesondere die beiden Punkte Entspannung und Distanzierung von der Arbeit haben eine biologische Komponente. Beide verschaffen dem Körper eine Pause von Stressoren, denen wir tagtäglich im beruflichen Kontext ausgesetzt sind.

Sollte man einfach ganz lange Urlaub machen, um genügend Zeit zum Abschalten zu haben? Oder ist es doch besser, auf mehr kleine Auszeiten zu setzen, weil diese weniger Planung erfordern und den Arbeitsalltag nicht zu lange unterbrechen?

Je höher der Stress i den letzten Tagen vor Urlaubsbeginn ausfällt, desto länger dauert es, bis man abschalten kann. 

Studien haben gezeigt, dass bereits eine Woche Urlaub Stress verringern kann – auch, weil die Rückkehr ins Büro leichter fällt, da sich nicht so viel Arbeit in der kürzeren Zeit ansammelt. 

"Es kann helfen, den ersten Arbeitstag nach dem Urlaub nicht auf einen Montag zu legen."  Hannes Zacher, Arbeitspsychologe

"Um das Beste aus einem Urlaub herauszuholen, ist es sowohl wichtig, die Arbeit von sich fernzuhalten, als auch, Aktivitäten zu unternehmen, die Entspannung und Vergnügen bringen.", so Sabine Sonnentag, Professorin für Arbeits- und Organisationspsychologie an der Universität Mannheim. 
Ähnliches beobachtete auch ein Forscherteam um Jana Kühnel in einer 2018 veröffentlichten Studie. Insgesamt 145 Büroangestellte wurden über einen Zeitraum von 15 Wochen regelmäßig nach ihrem Wohlbefinden vor, während und nach einem Urlaub befragt. Dabei fand man heraus, dass eine höhere Anzahl von Aktivitäten im Urlaub und weniger unerledigte Arbeit dafür sorgten, dass die Erholung länger anhielt. Noch entscheidender als die Wahl der Auszeit, so ist Jana Kühnel überzeugt, sei, was währenddessen in einem vorgeht.

"Das Wichtige ist: Was auch immer man tut, man denkt nicht an die Arbeit."

Quelle: Erholung: Besser Urlaub machen - Spektrum der Wissenschaft