Bioelektronisches Pflaster vs. Antibiotika 

Bei Infektionen mit resistenten Bakterien soll ein System verwendet werden, welches das Verwenden von Antibiotika überflüssig macht. Mit sanften Stromimpulsen kann ein bioelektronisches Pflaster die Aktivität von Bakterien hemmen. Laut WHO verursachen antimikrobielle Resistenzen gegen Antibiotika mehrere Millionen Todesfälle jährlich. Bis 2050 sollen diese noch zunehmen. 

Nun wurde von Forschern der University of California, San Diego ein bioelektronisches Gerät entwickelt, mit welchem mit elektrischer Stimulation resistente Bakterien bekämpft werden sollen und die Behandlung ohne Antibiotika ermöglicht werden soll. 

Das bioelektronische Pflaster nutzt laut Publikation im Fachmagazin Device programmierbare elektrische Impulse, welche die natürliche elektrische Aktivität unterschiedlicher Bakterien, darunter auch Staphylococcus epidermidis, stören können.

Gegenüber herkömmlichen Antibiotika, so erklären die Forscher, hat das bioelektronische Pflaster mehrere Vorteile: 

  • Wirkt auch bei Bakterien, welche bereits gegen gängige Medikamente resistent sind
  • Medizin kann dadurch auf sogenannte Reserveantibiotika verzichten und unterbindet damit die Bildung neuer Resistenzen
  • Es komm nicht zu Nebenwirkungen durch die elektrische Stimulation, die gezielt die Aktivität schädlicher Gene in den Bakterien und ihr Wachstum hemmt

Die Wissenschaftler konnten bereits gute Ergebnisse in präklinischen Tests mit dem innovativen Pflaster erzielen. Die bakterielle Kolonisierung konnte auf Schweinehaut um das Zehnfache reduziert werden. 

Quelle: Bioelektronisches Pflaster bekämpft resistente Bakterien ohne Antibiotika