Welche klinischen Studien könnten 2025 für Aufsehen sorgen?

Warum nehmen manche Menschen schneller zu als andere?
Eine große Ernährungsstudie in den USA will dieser Frage auf den Grund gehen. Auch soll die Studie zeigen, warum Menschen so unterschiedlich auf Diäten reagieren. Die Ernährung von mehr als 8000 Erwachsenen soll analysiert werden. Die beteiligten Forschungsteams interessieren sich vor allem für genetische Faktoren, Mikroorganismen im Verdauungstrakt, Lebensgewohnheiten und relevante Vorerkrankungen. 

Im Bereich der Ernährung werden auch weitere Studien zu neuen Wirkstoffen von Diät-Spritzen erwartet. Nach dem Erfolg der ersten Wirkstoffe in 2024, wollen jetzt weitere Pharmaunternehmen in den Markt einsteigen.

Können Psychosen mit CBD behandelt werden?
Im Gegensatz zum THC der Hanfpflanze hat CBD keine berauschende Wirkung und macht nicht süchtig. Derzeit wird an 1000 Patienten mit Psychosen getestet, wie CBD genau wirkt. Ein Forschungsteam der Universität Oxford sucht außerdem nach Möglichkeiten, durch Bluttests bereits vor der The3rapie einzuschätzen, wie gut eine CBD-Behandlung voraussichtlich wird. 

Neue Gentherapie gegen eine seltene Krankheit
Die Creutzfeld-Jakob-Krankheit ist selten, aber fast immer tödlich. Eiweiße im Gehirn verändern sich und führen zu fortschreitenden Hirnschäden. Neue Therapien versuchen, die schädlichen Eiweiße zu zerstören oder ihre Bildung zu verhindern oder zumindest zu verlangsamen. Experten setzen derzeit auf das neue Medikament ION-717 des US-Biotechnologieunternehmens Ionis Pharmaceuticals

Wie können Menschen besser vor Hitzewellen geschützt werden?
Je mehr Sonnenlicht Dächer reflektieren, desto weniger heizt sich der Innenraum auf. Wie sich das auf die körperliche Gesundheit auswirkt, untersucht eine neue Studie des Heidelberg Institute of Global Health. Über zwei Jahre hat das Forschungsteam die ausgewählten Haushalte beobachtet und auch mögliche gesundheitliche Vorteile untersucht. Vor allem Herzfrequenzmessung, aber auch Stress, die psychische Gesundheut und die Schlafqualität waren Teil der Analyse. 
Bessere Treffsicherheit bei der Brustkrebsfrüherkennung
Bisher kann das individuelle Risiko für eine Brustkrebserkrankung nur schwer abgeschätzt werden. Eine große Studie mit 53.000 Frauen aus sechs Ländern untersucht derzeit, ob personalisierte Screenings in Zukunft helfen können. Die Hälfte der Frauen gibt eine Speichelprobe ab. DNA-Tests sollen zusammen mit weiteren Risikofaktoren wie die Erkrankungen von Familienmitgliedern aber auch Faktoren wie die Dichte der Brüste berücksichtigen. Das neue Screening wird dann mit der Standard-Methode des Abtastens und der Mammographie verglichen. Die Studie wird Ende 2025 abgeschlossen.

Radioaktives Medikament gegen Prostatakrebs
Das Medikament beinhaltet das radioaktive Lutetium-177, das etwa sechs Wochen lokal an der gewünschten Stelle möglichst viele Tumorzellen zerstören soll. Seit 2024 wird das Medikament auch in Deutschland eingesetzt, allerdings erst nach einer Chemotherapie. Eine neue klinische Studie untersucht, ob Betroffene das Medikament früher bekommen können. Damit könnten deutlich mehr Patienten profitieren, sagt das Forschungsteam. Das könnte bereits 2025 passieren.
Kommt die erste mRNA-Therapie gegen Krebs schon 2025?
Das Pharmaunternehmen Moderna hofft auf eine beschleunigte Zulassung einer ersten mRNA-Therapie gegen bestimmte Formen des schwarzen Hautkrebses. Es wäre auch der erste individuell angepasste mRNA-Impfstoff, bei dem der Tumor analysiert und ein darauf abgestimmter Impfstoff hergestellt wird.

Quelle¨Medizin: Diese Durchbrüche könnten 2025 kommen - SWR Wissen