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Neue Behandlungsoptionen werden durch die Telemedizin möglich. So kann die Wundversorgung von Patienten auch möglich sein, wenn der Arzt nicht im selben Raum ist. Häufige chronische Wunden, wie z. B. Unterschenkelgeschwüre, diabetische Wundgeschwüre und Dekubitus-Geschwüre können zu erheblichen körperlichen und psychischen Leiden führen. Die Behandlung dauert seine Zeit und das richtige Wundmanagement ist sehr wichtig. Die Telemedizin soll in der Zukunft durch digitale Wundversorgung eine Behandlung erleichtern. Konkret kann die Telemedizin in Diagnostik, Notfalldienst und Konsultation zum Einsatz kommen.

Besonders in ländlichen Regionen werden Behandlungs-Chancen erhöht durch

  • Real-Time-Medizin - Austausch von Pflegekraft und Patient in Echtzeit
  • Tele-Expertise – Ohne Beisein des Patienten kann der Arzt mit Wundbildern einen Rat von Experten einholen
  • Remote-Patient-Monitoring - Patientendaten werden erfasst über das traditionelle Gesundheitswesen (z. B. Blutdruck)

Eine Videosprechstunde bedeutet, dass Wundexperten oder nicht medizinische Fachangestellte den Patienten aufsuchen und über Videokonsultation mit dem Facharzt eine Versorgung der Wunden absprechen. „Telearzt-System“ ist ein Verfahren, bei welchem ein sogenannter „Telearzt-Rucksack“ eingesetzt wird. Mit der Ausstattung für die Videokonsultation können die Fachangestellten delegierbare Leistungen ausführen und beispielsweise Daten erheben, wie EKG, Sauerstoffgehalt oder Lungenfunktion.

Bis standardisierte Verfahren zur telemedizinischen Versorgung von chronischen Wunden zum Einsatz kommen, wird es wohl noch dauern. Erst 2018 hatte der Deutsche Ärztetag ein bis dahin geltendes berufsrechtliches Verbot der ausschließlichen Fernbehandlung gelockert und damit den Weg frei für die Telemedizin gemacht.

Innovative Konzepte wie „Xpert-Eye“ sind in einer ersten Testphase bei Hausbesuchen von Praxisassistenten eingesetzt. Hierbei handelt es sich um eine Videodatenbrille, die in Echtzeit Sichtfeld, Gesten und die Stimme übertragen kann. So könnte der Facharzt sich die Wunden des Patienten in der ambulanten Behandlung von seiner Praxis aus anschauen.

Ein Beispiel aus Thüringen: Einmal pro Woche - die nicht-ärztliche Praxisassistentin Jana Reichmann schnappt sich den Tele-Rucksack, verstaut ihn in einem Kleinwagen und fährt los. Sie macht Hausbesuche bei Patientinnen und Patienten, die nicht mehr selbst in die Praxis kommen können. „Nun muss der Arzt nicht mehr bei jedem ‚Wehwehchen‘ selbst losfahren und hat mehr Zeit für die Behandlung der Patienten, die in die Praxis kommen. Sie kann ihn entlasten und trägt gleichzeitig mehr Verantwortung“, sagt sie.

Den Tele-Rucksack hat sie immer dabei. Messgeräte für Puls, Sauerstoffsättigung, Blutzucker und Blutdruck, ein Otoskop, mit dem sie in den Gehörgang eines Patienten schauen kann und ein tragbares EKG, um die Funktion des Herzens zu kontrollieren gehören zum Inhalt. Mit dem Tablet werden über eine gesicherte Verbindung die Daten direkt in die Praxis und in die Patientenakte übermittelt. Außerdem kann sie per Videotelefonie den Hausarzt zuschalten und sich mit ihm besprechen. „Der Arzt kann sich dann selbst ein Bild vom Gesundheitszustand machen und dem Patienten Fragen stellen. Und entscheiden, ob ein Medikament anders dosiert werden sollte oder ob ein Arzt kommen muss“, erzählt sie.

Wir werden dieses Thema weiterverfolgen - die Zukunft wird sicher viele Neuerungen bringen.

Quellen: MTD-Verlag - Möglichkeiten der Telemedizin: Wundversorgung mit dem Smartphone und https://www.deutsche-glasfaser.de/blog/medizinisch-gut-versorgt-unterwegs-mit-dem-tele-rucksack/